In Deutschland erscheint am Heiligabend (24. Dezember) der Weihnachtsmann in seinem roten Kostüm. Traditionell transportiert er die Geschenke aller Kinder auf seinem Rentierschlitten und legt diese dann unter den Weihnachtsbäumen ab.
Doch wie sieht dies in anderen Ländern aus?

Niederlande – Sinterklaas und Zwarte Piet

Auch in den Niederlanden wird kerstmis (Weihnachten) gefeiert, allerdings nicht so groß wie in Deutschland. Der bedeutendste Feiertag der Weihnachtszeit ist nämlich der Nikolaustag. An diesem Tag bringt traditionell Sinterklaas zusammen mit seinem Knecht Zwarte Piet die Geschenke. Da letztere Figur in den vergangenen Jahren allerdings stark in die Kritik durch antirassistische Gruppen gekommen ist, taucht Zwarte Piet immer weniger zu Weihnachten auf.

 

Frankreich – Umfangreiches Festmahl

In Frankreich beginnt das Weihnachtsfest erst am Abend des 24. Dezembers, den Tag über müssen die Erwachsenen normalerweise noch zur Arbeit und die Kinder in die Schule gehen.
Im Vordergrund steht dabei das Festessen – in der Provence besteht dies sogar aus 7 Mahlzeiten und 13 verschiedenen Nachspeisen.
Die Geschenke bringt dann der Père Noël, im roten langen Gewand und Zipfelmütze, in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, so findet das Auspacken dann erst am 25. Dezember statt.

Schweden – Märchenfiguren

In Schweden gilt als Hauptfeiertag der Heilige Abend am 24. Dezember. Lillejulafton ist dabei der kleine Weihnachtsabend am 23. Dezember, der zur Vorbereitung auf den großen Tag dient. Hier wird bereits der traditionelle Weihnachtsschinken gekocht und man schreibt und übt Julklapp-Reime. In Schweden werden dann die Geschenke von den Kobolden Tomte, Tomtebisse und Nisse überbracht. Diese sind vollständig in Rot gekleidet und kommen aus Lappland mit ihren vollgepackten Rentierschlitten. Wenn die Kobolde eine Schüssel mit Milchreis vor der Tür finden, fällt die Bescherung umfangreicher und üppiger aus – heißt es zumindest.

Großbritannien – Dankbarkeit zeigen

Genauso wie in Frankreich werden die Geschenke in Großbritannien nicht am Abend des Heiligabends (Christmas Eve) gebracht, sondern in der Nacht. Der Father Christmas kommt laut der Tradition durch den Kamin und befüllt die Socken, die zuvor an den Kamin gehängt wurden. Eine weitere Besonderheit ist der zweite Weihnachtstag – dieser wird als Boxing Day auf den britischen Inseln bezeichnet. Der Tag dient dazu, sich bei anderen Menschen zu bedanken. Häufig werden an diesem Tag als besonderes Dankeschön auch kleine Präsente an Briefträger, Personal von der Müllabfuhr oder auch Arme und Bedürftige überreicht.

Russland – Geschenke erst im neuen Jahr

In Russland müssen die Menschen etwas mehr Geduld aufbringen. Der Heilig Abend findet erst am Abend des 6. Januars statt. Die Geschenke werden traditionell in der Neujahrsnacht von Deduschka Moros oder Ded Moros mit seiner Enkelin Snegurotschka gebracht. In Deutschland kennen wir diese Märchenfiguren als Väterchen Frost und dem Schneemädchen.

Spanien – Dia de los Reyes

Am 24. Dezember findet auch in Spanien ein ausgewogenes Abendessen im Kreise der Familie statt. Die eigentliche Bescherung gibt es allerdings traditionell erst am 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige (Dia de los Reyes oder Reyes Magos). Damit verbunden denken die Kinder auch, dass an diesem Tag die drei Könige aus dem Morgenland kommen und Ihnen die Geschenke bringen.