Nicht nur von Kindern wird sie heiß ersehnt: Weiße Weihnacht. Es hat seit Jahrhunderten etwas Magisches, wenn der Schnee in weichen Flocken zur Erde niedersinkt, frühe Dunkelheit die Erde umhüllt, sich Kerzenlicht in den festlich geschmückten Fenstern spiegelt. Knackender Frost und eisige Kälte lassen einen die Heimeligkeit zu Hause besonders empfinden. Weiße Weihnachten? Wird es sie geben?

Kleine Wetterkunde

Von Weißer Weihnacht sprechen Meteorologen, wenn mit 1 bis 2 cm Schneehöhe eine geschlossene Schneedecke vorliegt, Niederschlag als Schnee erfolgt und liegen bleibt. Dazu müssen Luft- und Bodentemperaturen um bzw. unter 0 Grad Celsius liegen.
Schneit es nur kurz oder bleibt der Schnee nur streckenweise liegen, so bleiben die Weihnachtsfeiertage grün.

Günstige Voraussetzungen für Weiße Weihnachten sind kalte Vorweihnachtstage. Liegt die Temperatur in der Adventszeit um 0 Grad, also vor der Frostgrenze, zumindest unter 4 Grad Celsius, unter der Schneefallgrenze, so kann man auf Weiße Weihnachten hoffen.

Weihnachten mit Schnee-Garantie

In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit für winterliche Atmosphäre bei lediglich zwölf Prozent. Statistisch kommen wir etwa alle acht Jahre in den Genuss echten Winterwetters zum Weihnachtsfest.

Wer nichts dem Zufall überlassen will, plant und sorgt vor. In Gebieten über achthundert Metern kann man fest mit Schnee und Eis zur Weihnachtszeit rechnen. In Gebirgen liegt die Chance daher deutlich höher. Doch auch die geographische Lage zählt.

Während Deutschlands höchste Orte in den letzten zwei Jahren zu den Weihnachtsfeiertagen schneefrei blieben, hat man in der Schweiz, Frankreich und Italien mehr Glück: Für das elegante, im Schweizer Engadin gelegene St. Moritz muss man tief in die Tasche greifen, kann dann aber auch schneesichere Tage auf Skiern und in exklusiver Atmosphäre verleben. Ebenso luxuriös sind die Alpenkurorte Andermatt, Arosa und Samnaun. Etwas günstiger liegt man mit den österreichischen Skiorten Damüls, Hochgurgl und Zürs und den italienischen, in Südtirol gelegenen Schnalstal und Sulden. Für Frankreichliebhaber garantieren Val d’Isère und Val Thorens Weiße Weihnachten.

Wunderweiße Weihnacht

Weihnachten im Schnee hat etwas besonders Anheimelndes. Der Stress des Alltags verschwindet unter einer dicken Schneedecke. Selbst der Straßenlärm der Großstädte klingt gedämpfter. Die Bewegungen werden langsamer. Der Frost färbt die Wangen rot und beißt in die Nasen.

Nach der Kälte genießt man die heimische Wärme um so mehr. Der Duft von Glühwein und Lebkuchen umschmeichelt die Sinne. Wenn dann die Kerzen am Weihnachtsbaum leuchten und vor dem Fenster dicke Schneeflocken fallen ist die Weihnachtsfreude um so größer.

Weiße Weihnachten sind darum ein Wunsch vieler Menschen, die die Festtage gemeinsam mit Freunden und Familie verbringen wollen.

Schneemann bauen und Schneeballschlacht

Alle Kinder lieben die Weihnachtszeit. Was kann es Schöneres geben als zur Weihnachtszeit im Schnee herumzutollen, mit dem Schlitten die Hügel im Park herab zu sausen, den dicken Schneeflocken hinterher zu jagen?

Während der Tannenbaum geschmückt wird, der Gänsebraten im Ofen schmort, kann im Garten ein Schneemann gebaut werden. Wie schön, wenn man durch dichten Flockenfall zusammen mit den anderen zur Kirche läuft. Nicht umsonst spielt der Schnee eine so große Rolle in Weihnachtsliedern und –gedichten.

Weihnachten im Schnee ist nicht nur besinnlich. Wer die ganze Woche über im Büro sitzt, der freut sich über aktive Bewegung in der Freizeit. Tagsüber geht es auf Skiern durch den Wald, nach Einbruch der Dunkelheit wandert man durch die beschaulichen Gassen des Kurorts.

Praktische Planung

Doch der Winter hat auch seine Tücken. Stau auf den Straßen, Glatteis, ein erhöhtes Unfallrisiko. Wer über die Feiertage verreist, sollte rechtzeitig aufbrechen. Auch bei Bus und Bahn kann es zu Verzögerungen kommen.

Feiert man daheim sollte genügend Zeit für Einkäufe und Vorbereitungen eingeplant werden. Ist man selber für’s Schnee Schieben zuständig: Handschuhe, Schal und Mütze nicht vergessen! Wer möchte sich schon Weihnachten erkälten.