Immer irgendwie anders, aber doch irgendwie gleich – die Bescherung am Heiligen Abend ist in den meisten deutschen Familien ein Fest, bei dem es kaum Kompromisse gibt. So haben es schon Oma und Opa gemacht, so machen es auch wir. Eingestimmt auf diesen feierlichen Tag wird sich schon vor Weihnachten. Denn vor allem diese Zeit wird nicht nur mit Weihnachtsliedern eingeläutet, sondern auch mit zahlreichen Ritualen wie Weihnachtsmärkt und Adventkalender. Wenn es dann soweit ist, dann stehen nicht nur die Kinder unter Stress. Generell kann davon ausgegangen werden, dass Kinder vor allem am 24. Dezember relativ früh munter werden und es dann gar nicht mehr erwarten können. An keinem anderen Tag wie an diesem wird der Abend so sehr herbeigesehnt. Kinder werden dann meist an die Großeltern übergeben, die dann entweder zuhause mit Weihnachtsliedern und Keksen die letzten Stunden mit dem ungeduldigen Nachwuchs verbringen, oder dann doch die Flucht zum Weihnachtsmarkt wagen. Doch zuhause bei Mama, da wird es richtig stressig.

Die letzten Geschenke müssen noch eingepackt werden, die Weihnachtsgans muss in den Ofen geschoben werden und Papa muss den Weihnachtsbaum schmücken. Damit wenigstens ein wenig Ruhe eingekehrt, wird dann meist das Radio laufen gelassen und doch zu „Morgen Kinder wird´s was geben“ oder Wham ein wenig gesungen. Wenn es dunkel wird, dann werden noch die letzten Handgriffe gemacht. Schnell noch die Geschenke unter den Weihnachtsbaum stellen und dann Türe zu, damit Sohnemann oder Töchterchen nicht schon beim Heimkommen alles zu sehen bekommt. Immerhin möchten Eltern die Augen ihrer Kinder funkeln sehen. Und dann ist es endlich soweit. Papa macht sich still und heimlich auf ins Wohnzimmer. Kinder werden abgelenkt, schnell noch ein Plätzchen und dann, dann läutet das Glöckchen und der Startschuss ist eröffnet. Kinder rasen ins Wohnzimmer, staunen nicht schlecht, wenn der Weihnachtsbaum in allen Farben schillert. Ein, zwei Weihnachtslieder – denn länger kann man die Rasselbande meist nicht mehr im Zaum halten. Und dann geht es mit der eigentlichen Bescherung auch schon los. Strahlende Gesichter, herzliches Drücken und maßlose Freud. Weihnachten ist einfach die schönste Zeit – auch wenn sie immer mit Stress verbunden ist.